Die weltweite Corona-Pandemie macht vor nichts halt – auch nicht vor Sportwetten. Da sämtliche Wettbewerbe fast komplett abgesagt bzw. verlegt wurden, schrumpft das Wett-Portfolio der Buchmacher. Wie die Branche mit der Ausnahmesituation umgeht und welche Veränderungen bevorstehen, wird dir in diesem Artikel erklärt.
Corona-Krise: Veränderungen auf dem Sportwettenmarkt
Seit rund einem Monat ist es sehr ruhig um die Sportwetten-Industrie geworden. Da sportliche Veranstaltungen größtenteils nicht stattfinden können, kam es zu einem Umsatzeinbruch von circa 70%. Auch die Art und Weise wie gewettet wird, hat sich seit dem Stillstand verändert. Während die Branche zuvor einen Sportwetten-Boom erlebte, wird aktuell eine kleine „Pause eingelegt“. Sämtliche Experten sind sich aber sicher: Sobald der Sport wieder losgeht, wird der Andrang an die Buchmacher wieder in die Höhe schnellen.
Keine Spiele - Keine Sportwetten: Oder doch?
Fast alle sportlichen Wettbewerbe sind aufgrund des Corona-Virus ins Stocken geraten. International wurden Großereignisse wie die Europameisterschaft und Olympia verschoben, auch in Deutschland sieht das Sportangebot sehr mau aus: Egal ob Fußball, Basketball, Tennis oder Eishockey – sämtlicher Spielbetrieb wurde auf Eis gelegt. Das Angebot an wettbaren Wettbewerben hält sich also sehr stark in Grenzen. Ein Problem, das sowohl Wettanbieter als auch Wettfreunde betrifft. Die Möglichkeit zu wetten sinkt proportional zu den Möglichkeiten Wetten anzubieten.
Ganz lahmgelegt sind die Buchmacher dennoch nicht. Einige Randsportarten, die sonst im Hintergrund stehen, erfreuen sich dieser Tage an einem großen Maß an Aufmerksamkeit. Beispiele hierfür sind etwa Schach und Tischtennis. Außerdem versuchen sich Wettanbieter daran Wetten anzubieten, die nichts mit Sport zutun haben. So kann beispielsweise auf das Wetter oder die Präsidentschaftswahl der USA gesetzt werden.
Langzeitwetten: Noch eine Möglichkeit bei manchen Buchmachern während COVID-19
Für eine kleinere Anzahl an Turnieren sind außerdem weiterhin Langzeitwetten möglich. So kann z.B. auf den Sieger des prestigeträchtigen Tennisturniers Wimbledon gesetzt werden. Jedoch scheint es fragwürdig, wie sinnvoll es aktuell ist auf ein Event dieser Größe zu tippen, da niemand weiß, wie lange der Ausnahmezustand noch andauert.
Wetten auf E-Sportarten - auch zu Corona Zeiten möglich
Eine vergleichsweise junge Branche genießt momentan einen riesigen Zuwachs an Aufmerksamkeit. Der E-Sport galt lange als verpönt, nichtsdestotrotz hat sich um die Gaming-Welt eine milliardenschwere Branche entwickelt. So können Zuschauer online Duelle in Spielen wie FIFA, Counter Strike oder League of Legendes beobachten. Der große Vorteil, den E-Sport in diesen Zeiten hat: Trotz Corona läuft das Geschäft uneingeschränkt weiter.
Tischtennis: Der neue Stern am Wett-Himmel während des Coronavirus?
Auch Tischtennis wird teilweise als neuer Stern am Wett-Himmel zelebriert. Da die Akteure hier mit dem nötigen Abstand und ohne Körperkontakt spielen, rückt diese Sportart immer mehr in den Vordergrund. Hier und da finden Turniere noch statt, besonders in Russland boomt die Sportart. Das Problem, das Wettfreunde hierbei belastet, ist die Unkenntnis über sämtliche Faktoren beim Tischtennis. Da diese Disziplin normalerweise sehr wenig Aufmerksamkeit bekommt, kennen sich die meisten Menschen kaum aus.
Eishockey in Russland: Keine Ausfälle durch Coronavirus
In Russland läuft zudem in unteren Spielklassen der Eishockey-Betrieb. Die Buchmacher bieten für die „Liga Pro“ allerdings ein kleines Sortiment an Wett-Möglichkeiten an. Nur die klassischen Einzelwetten, Doppelte Chance und Über-/Unter-Tore sind im Portfolio.
Trotz Corona-Krise: Sportwetten auf die Fußball-Liga in Weißrussland
Die weißrussische Vysshaya Liga sorgt aktuell für Schlagzeilen. Zusammen mit Burundi, Nicaragua und Tadschikistan ist Weißrussland das einzige Land, das erstklassigen Fußball spielen lässt. Die Saison ist erst ein paar wenige Spieltage alt, eine Corona-bedingte Ruhepause ist weiterhin nicht in Sicht. Den größten Andrang erhält wohl der Verein BATE Borisov. Den meisten Wettfreunden ist Borisov bekannt, da das Team regelmäßig in der Champions-League-Gruppenphase zu sehen ist.
Virtual Sports: Neuer Trend durch Corona-Pandemie?
Ein sich neu entwickelnder Trend sind zudem Virtual Sports. Im Zuge der Covid-19-Pandemie hat sich die Sportwettenwelt immer mehr zu virtuellen Spielen entwickelt, die ohne den Einfluss von Menschen stattfinden. Nur anhand von Analysen und Statistiken werden hier die Duelle ausgetragen. Die Welt der Virtual Sports ist allerdings mit Vorsicht zu genießen: Den Manipulationsmöglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt.
Rückerstattung wegen COVID-19: Erhalte ich für abgesagte Spiele meinen Einsatz zurück?
Oftmals kommt nun die Frage auf, ob bereits gesetzte Beträge auf abgesagte Duelle zurückerstattet werden. In der Regel ist dies definitiv der Fall, bei Einzelfällen sollte man sich jedoch an den jeweiligen Buchmacher wenden.
Trotz Veränderungen durch die Corona-Pandemie: Sportwetten sind möglich!
Zusammenfassend ist also zu sagen, dass Sportwetten weiterhin durchaus möglich sind. Zwar ist das Wett-Portfolio leicht geschrumpft, dafür rücken jetzt kleinere Sportarten in den Fokus. Nur weil die Top-Ligen aktuell auf keinem Wettschein zu finden sind, kann dennoch weitergetippt werden.
Da niemand weiß, wie sich die Situation weiterentwickelt, ist es möglich, dass die hier genannten Daten in ein paar Tagen noch aktuell sind. In der Sportwettenindustrie wird außerdem der Mai als Stichmonat angesehen. Sollte der Spielbetrieb nicht ab dem fünften Monat des Jahres wieder anlaufen, muss sich die Branche um das weitere Vorgehen vermehrt Gedanken machen.