Handicapwetten stellen einen absoluten Klassiker der Sportwetten dar, die längst bei keinem Buchmacher mehr fehlen dürfen. Sie fallen zu einem Teil unter die herkömmlichen und unkomplizierten Wetten, da sie auf einen Spielausgang abzielen. Allerdings machen sie durch den Zusatz eines Handicaps für die Teams einen besonderen Reiz aus. Handicapwetten stehen bei Anfängern sowie Experten hoch im Kurs, da sie hohe Quoten bieten und nicht zu komplex sind. Die richtige Strategie solltest Du allerdings auf jeden Fall haben, weswegen strategische Gedankenspiele wichtig sind.
Im Folgenden zeigen wir Euch, auf was Ihr bei Handicapwetten achten solltet, wie sie funktionieren und wie Ihr sie erfolgsversprechend einsetzen könnt. Beispiele, Tipps und Tricks haben wir natürlich auch parat. Außerdem legen wir Euch die Vor- und Nachteile der Wettart offen und zeigen, bei welchen Wettanbietern Ihr die besten Handicapwetten und vor allem auch die besten Quoten für eine Wette mit Handicap findet.
Was sind Handicapwetten?
Im Sport sieht ein Handicap allgemein so aus, dass das – im Normalfall – leistungsschwächere Team einen Punkt- oder Torvorsprung erhält, um einen fairen Wettkampf zu fordern. Dieses System dürfte vielen von Euch beispielsweise vom Bolzplatz bekannt sein – möglicherweise nach dem Motto: “Ihr seid einer mehr, dafür bekommen wir ein Tor Vorsprung.”
Eine Handicapwette bietet den großen Vorteil, dass bei einem Duell zweier ungleich starker Teams trotzdem attraktive Quoten für realistische Ereignisse winken, was sonst nicht der Fall wäre. Besonders geeignet sind sie für Fußballspiele, bei denen sie auch größte Beliebtheit genießen.
Es wird dabei eine Wette auf den Ausgang eines Spiels getätigt, bei dem eines der Teams einen Bonus in Form von einem Tor- oder Punktvorsprung erhält. Dieses Team startet das Spiel dann also mit einer fiktiven Führung, die unterschiedlich hoch ausfallen kann.
Um es auch noch einmal andersherum zu erklären: Ein Team bekommt nach dem Schlusspfiff eine bestimmte Anzahl an Punkten oder Toren auf das Endergebnis addiert. Das Ergebnis einer Handicapwette hat also nichts mit dem tatsächlichen Ausgang der Partie zu tun, sondern ist vielmehr ein theoretisches Konstrukt.
Ein Beispiel zum besseren Verständnis:
Team A erhält einen Vorsprung von 1:0
Reales Ergebnis: Team A – Team B 0:2 | Handicap-Ergebnis: 1:2
Es bleibt bei einem Auswärtssieg
Reales Ergebnis: Team A – Team B 0:1 | Handicap-Ergebnis: 1:1
Aus dem Auswärtssieg wird ein Remis
Reales Ergebnis: Team A – Team B 0:0 | Handicap-Ergebnis 1:0
Aus dem Remis wird ein Heimsieg
Handicapwetten Strategie: Alles was Du über die Wettstrategien wissen musst
Am häufigsten werden Handicapwetten abgeschlossen, wenn Tipper auf einen eindeutigen Favoriten setzen wollen. Die Buchmacher stellen für diese Spielausgänge nur sehr niedrige Quoten bereit. Durch die Handicapwette können die Quoten aufgebessert werden, indem die Favoriten mit einem kleinen – oder je nach Art der Handicapwette auch großen – Rückstand ins Spiel gehen. Das Handicap kann im Fußball beispielsweise ein Tor darstellen, dann braucht das Team, das mit dem Rückstand ins Spiel geht, also einen Sieg mit mindestens zwei Toren Abstand, damit Du die Handicapwette gewinnst. Falls Du an einen noch höheren Sieg glaubst, kann das Handicap beispielsweise auch zwei, oder drei Tore betragen. Es gibt allerdings auch noch eine Reihe an anderen Möglichkeiten, wie Ihr Handicapwetten strategisch nutzen könnt.
Wenn Du zum Beispiel einen knappen Sieg des Favoriten erwartest, dann kannst Du bei einer Handicapwette auch auf das Ergebnis X (also Remis) tippen. Dabei werden mit die höchsten Quoten generiert, die es bei Handicapwetten abzuräumen gibt – diese Strategie kann sich also lohnen.
Natürlich ist es auch möglich, auf das Team zu setzen, das mit einem fiktiven Vorsprung in die Partie startet. Falls Du Dich dafür entscheidest auf den Außenseiter zu tippen, dann reicht Dir auch ein Unentschieden als reales Ergebnis dafür, dass Du die Wette gewinnst. Die Quoten sind dann aber logischerweise nicht so hoch, als wenn Du in einer 3-Weg-Wette auf den Außenseiter getippt hättest.
Die letzten beiden Herangehensweisen machen vor allem dann Sinn, wenn Ihr erwartet, dass der Außenseiter unterschätzt wird. Dies ist vor allem bei Pokalspielen oftmals der Fall, da in diesen die schwächer eingeschätzten Teams oftmals über sich hinauswachsen und die Partien eine ganz eigene Dynamik annehmen können.
Beliebt sind bei den Handicapwetten auch Livewetten. Dies gilt vor allem für das Format der Halbzeit/Endstand-Wette. Die Buchmacher reagieren dabei über das Spiel hinweg auf die Zwischenstände und dadurch bieten sich oftmals viele interessante Szenarien für Handicapwetten während eines Spiels.
Handicapwetten Strategie: Setzen auf Unentschieden
Wie bereits angesprochen kann bei Handicapwetten auch auf Tipp X gesetzt werden. Ihr solltet jedoch beachten, dass Ihr bei einer Handicapwette rein rechnerisch nicht auf einen ausgeglichenen Spielstand kommen könnt, da ein Team ein oder mehrere Tore, oder einen oder mehrere Punkte, hinzuaddiert bekommt. Ein Remis bedeutet in diesem Zusammenhang also, dass das Ergebnis sich aus der Differenz des realen Endstandes und dem Handicap ergeben muss.
Zugegeben: Das klingt im ersten Moment kompliziert. Mit einem konkreten Beispiel wird es allerdings verständlicher:
Wenn am 8. Spieltag der Spielzeit 2020/21 der FC Bayern München Werder Bremen empfängt, dann sind die Favoritenrollen klar verteilt. Auf einen Heimsieg liegt die Quote beim Wettanbieter Tipico bei 1,13. Bei einem Remis bei 9,0 und bei einem Auswärtssieg bei 18,0. Nun kommt die Handicapwette ins Spiel.
Wenn Du beispielsweise glaubst, dass die Bayern müde sind und vielleicht auch nicht mit ihrer Top-Elf antreten, dann könntest du von einem knappen Favoritensieg ausgehen. Du könntest also bei einem Handicap 0:1 – also einem Tor Vorsprung für Bremen – auf Tipp X (Unentschieden) tippen. Dieser Tipp birgt die attraktive Quote von 6,2. Du gewinnst Deinen Tipp dann, wenn der FC Bayern mit einem Tor Vorsprung gewinnt.
Ein Beispiel:
Reales Ergebnis: FC Bayern München – Werder Bremen 2:1
Handicapwette (0:1), Tipp X: FC Bayern München – Werder Bremen 2:2, beziehungsweise 2:(1+1)
Bei diesem realen Ergebnis würdest Du mit Deinem Tipp also richtig liegen. Bei einem Einsatz von 10 Euro hättest Du 62 Euro gewonnen.
Handicapwetten Strategie: Tipps auf Favoriten
Die beliebteste Art der Handicapwette ist unumstritten der Tipp auf ein favorisiertes Team, das mit einem fiktiven Rückstand in die Partie geht. Diese Art der Sportwetten ist deutlich leichter verständlich. Das favorisierte Team muss bei einem Handicap von 0:1 mit mindestens zwei Toren Abstand gewinnen. Bei höherem Handicap muss der Sieg dementsprechend höher ausfallen.
Auch hier hilft ein Beispiel zum besseren Verständnis:
Am 8. Spieltag der Saison 2020/21 empfängt Hertha BSC das favorisierte Borussia Dortmund. Tipico ruft für die Partie folgende Quoten auf: Tipp 1 – 4,5; Tipp X – 4,0; Tipp 2 – 1,7
Reales Ergebnis: Hertha BSC – Borussia Dortmund 0:2
Handicapwette (1:0), Tipp 2: Hertha BSC – Borussia Dortmund 1:2
Falls dieses reale Ergebnis zutrifft gewinnst Du Deine Wette mit Handicap (1:0): Tipico bietet dafür eine Quote von 2,7 – aus 10 Euro Einsatz werden also 27 Euro.
Handicapwette (2:0), Tipp 2: Hertha BSC – Borussia Dortmund 2:2
In diesem Fall verlierst Du Deine Wette, da der BVB einen Sieg mit drei Toren Abstand oder höher benötigt hätte. Die Quote hätte bei 5,2 gelegen. Falls Dortmund also mit 3:0 gewonnen hätte, dann hättest Du 52 Euro aus 10 Euro gemacht.
Handicapwetten Strategie: Auf Außenseiter wetten
Die Mutter aller Sportwetten ist immer noch der Tipp auf einen Außenseiter. Siege von eigentlich unterlegenen Teams machen den Sport zu dem, was er ist und viele Fans identifizieren sich stets mit dem Team, das als Außenseiter ins Rennen geht. Das Problem bei Sportwetten ist, dass ein Tipp auf den Außenseiter sehr riskant ist, da ein Erfolg unwahrscheinlich ist. Abhilfe schafft die Handicapwette, durch die Du dem Außenseiter einen Vorsprung geben und dadurch attraktive Wetten abgeben kannst.
Je nachdem, wie hoch das Handicap ist, kann der Außenseiter sogar als knapper Verlierer den Platz verlassen und Du hast trotzdem gewonnen.
Wir ziehen zum besseren Verständnis noch einmal das Duell der Bayern gegen Bremen hinzu:
Reales Ergebnis: FC Bayern München – Werder Bremen 1:0
Handicapwette (0:1), Tipp 2: FC Bayern München – Werder Bremen 1:1
Falls dieses Ereignis eintritt hast Du Deine Wette verloren, da Bremen zumindest ein Remis in München gebraucht hätte. Die Quote wäre mit 6,0 allerdings auch sehr hoch gewesen.
Handicapwette (0:2), Tipp 2: FC Bayern München – Werder Bremen 1:2
Glückwunsch, Du hast Deine Wette gewonnen. Bremen siegt dank dem fiktiven Vorsprung von zwei Treffern knapp in München (natürlich auch fiktiv). Als Belohnung hättest Du bei diesem Szenario die Quote 3,2 getroffen und aus 10 Euro immerhin 32 Euro gemacht.
Handicapwetten Strategie: Halbzeit-/Endstandwetten
Die Livewetten sorgen allgemein für besonders viel Nervenkitzel, da sich ständig die Ausgangslage ändert. Die Wettanbieter reagieren mit ihren Quoten ständig auf den Zwischen- oder Halbzeitstand. Am beliebtesten sind Handicap-Livewetten, wenn der Favorit früh im Rückstand liegen sollte.
Dann kann es durchaus attraktiv sein, eine Handicapwette abzuschließen.
Ein Beispiel: Der FC Bayern liegt gegen Bremen mit 0:1 zurück. Du entscheidest Dich für eine Handicapwette auf Tipp X mit einem Handicap von 0:1. Das heißt, dass die Bayern mit einem Tor gewinnen müssen, damit Du Deine Wette gewinnst. Trotz des Rückstands ein durchaus wahrscheinliches Ereignis, was trotzdem oftmals mit hohen Quoten ausgestattet ist.
Handicapwetten Tipps: Wann solltest Du auf Handicap setzen?
Die Frage aller Fragen: Wann macht die Handicapwette am meisten Sinn? Entstanden ist die Wettart vor allem wegen Spielen, in denen sich Tipper ursprünglich zurückhielten, da ein Tipp auf den Favoriten nicht lukrativ und ein Außenseitertipp mit zu viel Risiko verbunden war. Spiele wie beispielsweise Deutschland gegen Gibraltar im Fußball sind weder für den Wettenden, noch für den Buchmacher attraktiv. Durch ein Handicap können die Quoten für Favoriten allerdings steigen und die Quoten für Außenseiter sinken. Dadurch sind die Tipps wieder attraktiv – für beide Seiten.
Wie bei allen anderen Arten der Sportwetten gilt auch bei der Handicapwette, dass Ihr Euch gut auskennen solltet. Falls Ihr ein Spiel seht, bei dem Ihr denkt, dass der Favorit deutlich gewinnen wird, dann eignet sich die Handicapwette – wie auch dann, wenn Ihr glaubt, dass der Außenseiter eine gute Chance hat und entweder knapp verliert (Handicap-Tipp X), oder mindestens Remis spielt (Handicap-Tipp 1:0 auf den Außenseiter).
Handicapwetten: Diese Wettanbieter haben die besten Handicapwetten
Bei jeder Strategie, die Du Dir zurechtlegst, solltest Du auch die Quoten der Buchmacher mit einbeziehen. Dadurch kannst Du leicht feststellen, ob sich die eine, oder die andere Variante lohnt, oder ob das Risiko für diese Quote zu hoch sein sollte. Bei Handicapwetten gilt es im Besonderen zu beachten, dass auch die Ausgangsquoten schon gut sind.
Wir empfehlen Euch dabei, Konten bei mehreren Wettanbietern zu haben. So könnt Ihr die Quoten vergleichen und bei der besten zuschlagen. Handicapwetten werden wegen der großen Popularität von allen gängigen Buchmachern angeboten. Tipp-Weltmeister empfiehlt Euch folgende Wettanbieter aber im Besonderen, da sie zumeist die besten Quoten bei Handicapwetten anbieten: Tipico, Bet365 und Interwetten.
Asian Handicapwetten: So funktioniert die Sonderform der Handicapwette
Eine weitere interessante Form der Handicapwette stellt die Asian Handicapwette dar. Dabei hast Du die Möglichkeit Deinen vollen Einsatz, oder zumindest einen Teil Deines Einsatzes zurückzubekommen, auch wenn Du Deine Wette nicht gewinnen solltest. Das hört sich doch ziemlich attraktiv und interessant an, oder?
Falls Ihr Euch für diese Variante der Handicapwette interessieren solltet, dann sei Euch ein Artikel von Tipp-Weltmeister ans Herz gelegt, der sich ausführlich mit der Asian Handicapwette befasst.