Die Corona-Krise hat mittlerweile sämtliche Gebiete des alltäglichen Lebens eingenommen und macht auch vor sämtliche Sportarten keinen Halt. Den Fußball schränkt die Pandemie weltweit stark ein. Mit der Bundesliga ist nun die erste Top-5 Liga Europas gestartet und bietet den restlichen Ligen und Verbänden einen Funken Hoffnung.
Corona-Krise: Alle Auswirkungen auf den Fußballsport im Überblick
Zwar ist der Fußball Weltsport Nummer Eins, nichtsdestotrotz müssen sich Ligen und Verbände natürlich an die Vorgaben und Sicherheitsbedingungen bezüglich Corona halten. Zunächst wurden Partien in fast allen Ligen abgesagt worden, nun wurden teilweise Saisons abgebrochen, gleichzeitig rollt der Ball aber auch wieder vereinzelt. Da das öffentliche Leben mit großen Einschränkungen zu kämpfen hat und unnötiger Menschenkontakt auf das Minimum reduziert wurde, kann der Spielbetrieb allerdings nicht mit Zuschauern stattfinden.
Europameisterschaft wegen Corona-Krise auf 2021 verlegt
Eigentlich hätte in diesem Sommer die erste multinationale Europameisterschaft in der Geschichte der UEFA stattfinden sollen. Wegen COVID-19 wurde jedoch am 17. März entschieden, dass die EM verschoben wird. Die neuen Termine für das Turnier lauten 11.06.2021 – 11.07.2021.
Noch stehen nicht alle Teilnehmer fest, zunächst müssen die Playoffs beendet werden. Vier Teams werden sich noch für die Europameisterschaft qualifizieren. Die Daten und Anstoßzeiten wurden von der UEFA noch nicht terminiert.
Änderungen in den einzelnen Ligen durch die Corona-Krise
Auch die nationalen Fußballligen müssen eine Pause einlegen, da die Corona-Lage zu prekär ist. Der absolute Großteil des weltweiten Spielbetriebs musste sich entweder der Situation anpassen oder verlegt werden. Hier folgen nun die Änderungen in Deutschland und im internationalen Wettbewerb.
Corona-Krise: Welche Regelungen gibt es für den DFB-Pokal?
Der DFB-Pokal wurde nicht vor der Corona-Pause zu Ende gespielt, es stehen noch zwei Halbfinale und das Finale im Olympiastadion aus. Mittlerweile hat der DFB in Zusammenarbeit mit der DFL Termine für die letzten drei Spiele mitgeteilt: Die Halbfinalspiele sollen am 09. Juni und 10. Juni stattfinden, das Finale wurde auf den 04. Juli verlegt.
Der aktuelle Stand zur Bundesliga & 2. Bundesliga in der Corona-Krise
Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der DFL und der 36 Klubs aus der Bundesliga und der 2. Bundesliga wurde die Absicht bekräftigt, die laufende Spielzeit inklusive der Relegation vollständig zu absolvieren. Da einige Spielerverträge am 30.06.20 enden werden, bemüht man sich den Ligabetrieb bis zu diesem Stichtag beendet zu haben. Falls notwendig und die rechtliche Legitimität gegeben ist, nimmt man auch einen Spielbetrieb bis in den Juli in Kauf. Sollte die Saison aufgrund neuer Entwicklungen der Civid-Krise abgebrochen werden, will man sich innerhalb zweier Wochen um die sportliche Wertung kümmern.
Bundeskanzlerin Angela Merkel und die jeweiligen Landes-Regierungsoberhäupter haben sich für eine Saisonfortsetzung entschieden, die DFL hat daraufhin die “Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb“ bereitgestellt, um eine möglichst sichere Beendung der Spielzeit 2019/2020 gewährleisten zu können. Die Spieler und Trainer befinden sich nun in einer Hotel-Quarantäne, haben also keinen Kontakt zur Außenwelt und werden regelmäßig auf das Virus getestet.
3. Liga: Alle News zu Corona-bedingten Änderungen
Die 3. Liga wird den Spielbetrieb bundesweit wieder ab dem 30. Mai aufnehmen und die angebrochene Saison somit zu Ende spielen. Als Basis für die Fortsetzung liegt das Hygienekonzept, das DFB und DFL gemeinsam für alle Profiwettbewerbe erstellt haben und sich in den zwei höchsten Ligen bereits manifestiert hat. Auch in der 3. Liga soll die Saison spätestens am 30.06. beendet werden, terminliche Abweichungen sind jedoch eingeplant. Die Relegationsspiele dürften beispielsweise erst Anfang Juli stattfinden.
Wie steht es um den Europapokal in Corona-Zeiten?
Die europäischen Wettbewerbe Champions- und Europa League wurden von der UEFA vorerst allesamt abgesagt. Da bei weitem noch nicht genug Länder den Spielbetrieb aufgenommen haben bzw. er teilweise schon abgebrochen wurde, darf man auf die Lösung der UEFA gespannt sein. Auch eine komplette Absage der Wettbewerbe wird in Erwägung gezogen.
Was gilt für Amateurklassen während der Corona-Krise?
Die Präsidenten der Regional- und Landesverbände haben in einer Sitzung bezüglich des Amateurfußballs beschlossen, den Spielbetrieb großflächig aussetzen zu lassen. Sollte dieser fortgesetzt werden, muss dies mindestens 14 Tage im Voraus angekündigt werden. Natürlich bemüht man sich, eine Absage oder eine Fortsetzung möglichst einheitlich zu gestalten. Jedoch sollen auch individuelle Lösungen der jeweiligen Landesverbände realisiert werden können. Grundsätzlich haben alle Vereine und Verbände das Interesse, die angefangene Spielzeit auch zu beenden. Ob dies tatsächlich stattfinden wird, ist aber stark zu bezweifeln.
DFB-Ticketerstattung in der Corona-Krise
Alle bevorstehenden Partien des DFB wurden wegen COVID-19 abgesagt. Der Deutsche Fußballbund kümmert sich vorbildlich um die Rückerstattung bereits erworbener Tickets. Laut DFB werden sämtliche bereits beim DFB erworbene und bezahlte Karten ohne Versandkosten etc. zurückgezahlt. Online-Tickets werden automatisch storniert und der jeweilige Betrag erstattet. Die Tickets von Vorverkaufsstellen des DFB müssen dort vorgelegt werden und werden anschließend erstattet. Bei Tickets, die von anderen Anbietern erworben wurden, bietet der DFB keine Rückerstattung an. Hier sollte man direkt den Anbieter kontaktieren.
Wird der Fußball sich von den Auswirkungen der Corona-Krise erholen?
Dies ist eine Frage, die sich nicht nur beim Fußball stellt. Sie ist beinahe unmöglich zu beantworten, da niemand weiß wie lange die Corona-Situation andauern wird und wie sie fortlaufen wird. Spiele mit vollbesetzten Stadien müssen wir uns leider sicher abschminken. Nichtsdestotrotz zeigt sich am Beispiel der Bundesliga ein Weg auf, der für die anderen Länder und Verbände als Vorbild dienen kann. Anhand des Hygiene-Programm der DFL und der konsequenten Umsetzung der Vereine bildet die Bundesliga einen Vorreiter-Status dafür, wie das Corona-Virus und die Fortsetzung des Spielbetriebs zusammengeführt werden können.
Profi-Fußballer: Verzicht auf Gehälter zur Rettung des Vereins
Auch das Thema des Spielergehalts ist ein viel diskutiertes Thema. Aufgrund der Spielausfälle haben die Vereine deutlich weniger Einnahmen, müssen aber gleichzeitig die Gehälter bezahlen. Der Großteil der Profi-Kicker von Vereinen wie dem FC Bayern München, Borussia Dortmund, Werder Bremen und Bayer Leverkusen verzichten einerseits auf einen Prozentsatz des Gehalts, gleichzeitig wurden auch Spendenaktionen in das Leben gerufen.
Ein Negativbeispiel findet sich in der Slowakei: Der MSK Zilina musste Insolvenz anmelden, da die Spieler den Gehaltskürzungen nicht zugestimmt haben.