Am 20. November 2022 startet die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Auch die Deutsche Nationalmannschaft ist mit dabei und kämpft um den fünften Titel. Im Vorfeld sorgte bereits die Bekanntgabe des WM-Kaders der deutschen Nationalmannschaft für Aufregung. Während einige Leistungsträger verletzungsbedingt passen mussten oder aussortiert wurden, nominierte Bundestrainer Hansi Flick die eine oder andere Überraschung.
Die Bekanntgabe des deutschen WM-Kaders
Kurz vor Beginn der Weltmeisterschaft in Katar hat Bundestrainer Hansi Flick den finalen Kader der Deutschen Nationalmannschaft bekannt gegeben. Die Bekanntgabe erfolgte über den Bundestrainer höchstpersönlich auf einer eigens dafür angesetzten Pressekonferenz. Neben einigen Routiniers setzt der Cheftrainer auch auf einige junge Spieler, die dem Kader eine gute Mischung verleihen. Insgesamt gehören 26 Profis zum Kader der Nationalmannschaft für die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar.
Der Kader der DFB-Elf für die WM 2022
H3: Tor
Als Torhüter ist Manuel Neuer (FC Bayern München) seit Jahren eine feste Größe in der Nationalmannschaft. Auch wenn viele Experten Marc-André ter Stegen (FC Barcelona) auf Augenhöhe sehen, ist Neuer aufgrund seiner Erfahrung und seines Kapitänsamtes gesetzt. Als Nummer 3 reist mit Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt) ein weiterer, international erfahrener Torhüter mit zur WM nach Katar.
Verteidigung
Der Kampf um die Position des Linksverteidigers dürfte sich erst kurz vor dem Auftaktspiel gegen Japan entscheiden. Sowohl David Raum (RB Leipzig) als auch Freiburgs Kapitän Christian Günter haben etwa identische Chancen auf einen Platz in der Startelf. Etwas anders verhält es sich bei den Rechtsverteidigern. Hier wird es vor allem darauf ankommen, ob Niklas Süle (Borussia Dortmund) als Innenverteidiger oder Rechtsverteidiger eingeplant ist. Während der Hinrunde der Saison 21/22 konnte er in Dortmund auf der defensiven Außenbahn durchaus überzeugen. Alternativ stehen Thilo Kehrer (West Ham United) und Lukas Klostermann (RB Leipzig) als nominelle Rechtsverteidiger im Kader der DFB-Elf.
In der Innenverteidigung werden mutmaßlich zwei Spieler eine wichtige Rolle spielen. Antonio Rüdiger (Real Madrid) hat sich stetig verbessert und zählt mittlerweile zu den besten Innenverteidigern der Welt. An seiner Seite erhält Nico Schlotterbeck (Borussia Dortmund) vermutlich den Vorzug vor Matthias Ginter (SC Freiburg) und dem DFB-Neuling Armel Bella-Kotchap vom FC Southampton.
Mittelfeld
Auf den defensiveren Sechser-Positionen hat Bundestrainer Flick beim WM-Kader Deutschlands die Qual der Wahl. Als gesetzt dürfte Joshua Kimmich (FC Bayern München) gelten. Neben ihm könnte sowohl Mannschaftskollege Leon Goretzka als auch Ilkay Gündogan (Manchester City) auflaufen.
Wie schon unter Joachim Löw ist Serge Gnabry (FC Bayern München) auf Rechtsaußen gesetzt. Hinter ihm wartet mit Jonas Hofmann (Borussia Mönchengladbach) eine Alternative, die insbesondere im DFB-Trikot mehrfach zu überzeugen wusste. Auf der linken Seite deutet vieles auf Leroy Sané (FC Bayern München) hin, der eine starke Hinrunde in der Saison 21/22 spielte. Dank seiner Beidfüßigkeit und seines überragenden Tempos hat Shootingstar Karim Adeyemi (Borussia Dortmund) gute Chancen, als Joker für die Flügelpositionen zum Einsatz zu kommen.
Auch im offensiven Mittelfeld kann Hansi Flick aus dem Vollen schöpfen. Mit Thomas Müller, Jamal Musiala (beide FC Bayern München), Mario Götze (Eintracht Frankfurt), Julian Brandt (Borussia Dortmund) und Kai Havertz (FC Chelsea) gibt es gleich vier potenzielle Starter. Da Havertz aber auch im Sturmzentrum agieren kann und Musiala in der Hinrunde 21/22 sensationellen Fußball präsentierte, dürfte der junge Bayern-Spieler den Vorzug erhalten.
Angriff
Wie erwähnt, kann der torgefährliche Kai Havertz auch im Sturmzentrum spielen. Bereits während der Nations League und in der Vorbereitung auf die WM in Katar kam er dort zum Einsatz. Als Alternativen hat der Bundestrainer lediglich zwei Spieler im Kader, die beim letzten Test einige Tage vor der WM gegen den Oman ihr Debüt in der Nationalmannschaft gegeben haben. Sowohl Niclas Füllkrug (Werder Bremen) als auch Youssoufa Moukoko (Borussia Dortmund) konnten während der Hinrunde 21/22 überzeugen. Da Moukoko am Tag der WM-Eröffnung gerade einmal 18 Jahre alt wird, ist es jedoch unwahrscheinlich, dass er einen Platz in der Startelf findet.
Daten und Statistiken des deutschen WM-Kaders
wdt_ID | Name | Länderspiele | Tore |
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Die Rückennummern der DFB-Spieler
- 1 Manuel Neuer
- 2 Antonio Rüdiger
- 3 David Raum
- 4 Matthias Ginter
- 5 Thilo Kehrer
- 6 Joshua Kimmich
- 7 Kai Havertz
- 8 Leon Goretzka
- 9 Niclas Füllkrug
- 10 Serge Gnabry
- 11 Mario Götze
- 12 Kevin Trapp
- 13 Thomas Müller
- 14 Jamal Musiala
- 15 Niklas Süle
- 16 Lukas Klostermann
- 17 Julian Brandt
- 18 Jonas Hofmann
- 19 Leroy Sané
- 20 Christian Günter
- 21 Ilkay Gündogan
- 22 Marc-André ter Stegen
- 23 Nico Schlotterbeck
- 24 Karim Adeyemi
- 25 Armel Bella-Kotchap
- 26 Youssoufa Moukoko
Wer ist der Kapitän der Nationalmannschaft?
Angeführt wird der WM Kader Deutschlands in Katar von Manuel Neuer. Der Torhüter ist seit Jahren unumstrittener Kapitän der Mannschaft und verfügt über so viel Erfahrung, wie kaum ein anderer Spieler. Lediglich Mannschaftskollege Thomas Müller hat mehr Länderspiele zu verzeichnen.
Im Kreise der Mannschaft dürfte es am Status des Kapitäns keine Zweifel geben. Einzig die Frage, ob ein Torhüter der geeignete Kapitän ist, bleibt wie immer offen. So ist es positionsbedingt nicht immer einfach, alle Spieler auf dem Feld verbal zu erreichen. Da Manuel Neuer sich niemals scheut, voranzugehen, ist er dennoch die richtige Wahl.
Das Alter des WM-Kaders
Die Altersspanne im Kader der Deutschen Nationalmannschaft ist sehr groß. Als Youssoufa Moukoko im November 2004 geboren wurde, war Torhüter Manuel Neuer bereits volljährig. Mit 36 Jahren ist Manuel Neuer der älteste Spieler im Kader. Youssoufa Moukoko feiert hingegen am 20. November 2022 erst seinen 18. Geburtstag. Insgesamt ist die DFB-Elf eine gute Mischung aus älteren, erfahrenen Spielern und jungen Wilden, die auf Einsatzzeiten hoffen. Davon zeugt auch das Durchschnittsalter, das bei 26,7 Jahren liegt.
Der WM-Kader im Vergleich zur Qualifikation
Während der Qualifikation zur WM 2022 in Katar griff Bundestrainer Hansi Flick auf zahlreiche Spieler zurück, wobei der Kern der Mannschaft immer gleich blieb. In Summe gibt es nur wenige Spieler, die überraschend oder verletzungsbedingt nicht zur Weltmeisterschaft reisen werden.
Die prominentesten Namen auf dieser Liste sind zweifelsohne Mats Hummels und Marco Reus. Während es um die Gründe für die Nichtberücksichtigung von Mats Hummels nach der Nominierung nur Gerüchte gab, wurde Marco Reus aufgrund einer Sprunggelenksverletzung nicht nominiert. Auch Timo Werner muss wegen einer Verletzung passen.
Besonders das Fehlen von Timo Werner könnte schmerzlich für die Nationalmannschaft werden. Zwar kann Kai Havertz durchaus die Position des Mittelstürmers einnehmen, doch warten hinter ihm die international unerfahrenen Niclas Füllkrug und Youssoufa Moukoko. In Timo Werner fehlt dem DFB nach Thomas Müller der derzeit gefährlichste Torschütze der Nationalelf. Findet der Bundestrainer eine Lösung für die funktionierende Lösung auf dem Posten des Mittelstürmers, ist die DFB-Elf dennoch sehr gut aufgestellt.
Die Siegchancen des deutschen Kaders bei der WM in Katar
Rein von der Kadertiefe her müsste die DFB-Elf zu den Favoriten für die WM in Katar gelten. Doch haben sowohl die Qualifikation zur Weltmeisterschaft, die Spiele in der UEFA Nations League als auch Freundschaftsspiele in der Vorbereitung einige Defizite offenbart. In der Offensive sucht die Mannschaft von Hansi Flick noch ihren Rhythmus. Bis auf ein starkes Spiel gegen Italien in der Nations League kam Deutschland in neun Länderspielen im Jahr 2022 nur zwei weitere Mal zu zwei oder mehr Toren. Auf der anderen Seite wackelte die Defensive das eine oder andere Mal.
Schafft es die Mannschaft, ihr volles Potenzial auszuschöpfen, ist dennoch viel für sie drin. Selbst der WM-Titel scheint nicht ausgeschlossen. Hierfür muss aber zwingend eine Lösung im Sturmzentrum gefunden werden. Andernfalls dürfte die Offensive zu schwach sein, um mit den anderen Favoriten mithalten zu können.